Der erste Hike

Die Wolkendecke,  die sich am Vorabend über Cuenca zusammengezogen und Regen brachte hatte, reisst schon frühmorgens auf. Die Sonne taucht die nahegelegenen Berghänge in ihr warmes Licht.

Die Kaffeemaschine verströmt den Duft von frisch gerösteten Bohnen. (Kleiner Exkurs: an das Tempo müssen wir uns teilweise noch etwas gewöhnen..., ich frage mich insgeheim, ob wohl noch jemand kurz die Kuh gemolken hat für meinen Cappuccino, anders kann ich mir fast nicht erklären, wieso das 20‘ dauert...). 

Der Tag kann für unsere erste Wanderung auf über 3000 MüM beginnen. Wir freuen uns sehr, dass wir heute eine Frau als Guide haben. Sie fährt uns an den Rand des Cajas Nationalpark und wir starten den Hike. Er gleicht zum Glück eher einem Sonntagsspaziergang auf knapp 3100 MüM. Doch schon hier ist merklich spürbar, dass unsere normalen Sonntagsspaziergänge gut 2500 tiefer stattfinden. Jede noch so kleine Steigung bringt unseren Puls ein bisschen in Wallung. Nun gut, wir wissen auf jeden Fall, dass unser Herz noch schlägt. Die idyllische Runde um den See dauert gut 1.5h. 



Sie führt auch vorbei an dieser verlassenen Fabrik. Hier wurde 1912 von der reichsten Familie der Gegend eine Bierbrauerei erbaut. Der Bau dauerte 12 Jahre, da viel Material aus Deutschland beschafft wurde. Nach ein paar erfolgreichen Jahren ist der Regierung dann allerdings eingefallen, dass die Brauerei das Naturschutzgebiet schädigt und sie wurde geschlossen... 



Nach einer kurzen Autofahrt gelangen wir dann in den Cajas Nationalpark, wo wir dieses Mal 3900 MüM ein knapp 3h Wanderung machen. Die Landschaft ist tatsächlich atemberaubend schön. 








Und apropos atemberaubend... Holy shit, ich kann mir im Moment echt noch nicht vorstellen, wie das noch weiter oben und mit mehr Höhenmetern gehen soll. Jürg sieht das ganze schon total optimistisch und stellt fest, dass das hochlaufen ja auf dieser Wanderung schon viel einfacher ging als noch 2h auf dem Sonntagsspaziergang. Ich kann das schnaufend nach wahrscheinlich 10hm noch nicht ganz glauben und überlege mir einen ernsthaft, mein Genussrauchen aufzugeben.  (Gut, der Gedanke hat gehalten bis heute Abend, aber ich bin sicher, der kommt nochmal:-). 

Gestärkt mit frischer Regenforelle werden wir in einer 5h stündigen, eher zähen Fahrt durch tiefe Nebelschwaden nach Riobamba gefahren - einen Ort, in den man sich nicht gerade auf den ersten Blick verliebt. Heute ist Nachtessen mal anders angesagt, Lieferservice funktionieren auch hier. 

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Pps: Wir freuen uns jeweils auch sehr über Kommentare. 

Kommentare

  1. Eure Reise und Berichte sind eine tolle Abwechslung zum CH Alltag. Das Wandern in der Höhe wird sicher noch einfacher. Schliesslich ist Frau doch eine Berglerin 😎

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    1. Müess me da nu wyt löife:-)) im Ernsr, ich war heute also extrem überrascht, wie schnell der Körper sich anpasst. Es ging heute schon massiv besser

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  2. Hoi ihr zwei - wunderschöne Bilder, mich packt gleich die Wanderlust..... Liebe Grüsse aus Amsterdam (1 m unter Meer, also 3901 Höhenmeter tiefer, leider...)

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    1. Das geht dann auch einfacher mit schnaufen:-)) es ist wirklich verdammt schön hier, die Landschaft verändert sich teilweise fast im Minutentakt

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